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Integration von Bargeld in digitale Finanzdienstleistungen

Das Wachstum rein digitaler Banken wie Monzo, Starling Bank und N26 als legitime Herausforderer der etablierten Akteure ist ein Beispiel für die zunehmende Digitalisierung der traditionellen Finanzdienstleistungen.

Dieser Trend betrifft aber nicht nur das Bankwesen, obwohl das Wachstum der ausschließlich digitalen Banken einer der offensichtlichsten Indikatoren für die Abkehr von Geschäftsmodellen ist, bei denen Finanzdienstleistungen in Filialen angeboten und verwaltet werden. Auch bei anderen Finanzprodukten wie Krediten, Versicherungen und Überweisungen sorgen rein digitale Anbieter mit Wettbewerbsvorteilen, wie z. B. niedrigeren Kundengewinnungskosten, für frischen Wind im Wettbewerb. Die traditionellen Finanzdienstleister im Filial-Business reagieren auf diese Herausforderungen, indem sie eigene, ausschließlich digitale Dienstleistungen in ihre Programme aufnehmen.

Es ist unbestritten, dass Finanzdienstleistungen immer stärker digitalisiert werden. Die Beziehung zwischen Verbrauchern und Bargeld für das globale Finanzökosystem bleibt allerdings weiterhin von entscheidender Bedeutung. Für viele Verbraucher sind die Privatsphäre und die Kontrolle über ihre Ausgaben, die ihnen das Bargeld ermöglicht, attraktiver als Scheckkarten oder mobile Geldbörsen. Andere Verbraucher, die keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Bankdienstleistungen haben, sind in ihrem Alltag auf Bargeld angewiesen.   

Warum Bargeldnutzer so wichtig für Anbieter von digitalen Finanzdienstleistungen sind

Mit der Weiterentwicklung des digitalen Finanzdienstleistungssektors wird der Aufbau von Beziehungen zu Verbrauchern, die ihre Transaktionen mit Bargeld abwickeln wollen, aus mehreren Gründen immer wichtiger.

  • Eine wertvolle Einnahmequelle

Ein hoher Anteil der Verbraucher in Europa und weltweit ist entweder auf die Verwendung von Bargeld angewiesen oder zieht Barzahlungen vor, um eigene Finanzdaten zu schützen. Digitale Finanzdienstleister, die diesen Verbrauchern die Bargeldzahlung für Ihre Produkte und Dienstleistungen ermöglichen, könnten ihre Einnahmen  somit erheblich beeinflussen. Wir haben dies bereits in früheren Artikeln auf dem Paysafecash-Blog diskutiert – fast 40 Millionen EU-Bürger haben kein eigenes Bankkonto. Eine noch höhere Zahl ist bei den täglichen Ausgaben auf Bargeld angewiesen. Der Fokus auf die Verbraucher kann eine erhebliche Auswirkung auf die Bilanz der digitalen Dienstleister haben.

  •  Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb

Selbst unter den Verbrauchern, die Zugang zu alternativen, bargeldlosen Zahlungsmethoden haben, gibt es Verbraucher, für die der Schutz ihrer finanziellen Daten im Internet enorm wichtig ist. Das Angebot von zusätzlichen Zahlungsmethoden, die nicht auf die Weitergabe von Informationen wie z.B. Bankkartendaten angewiesen sind, ist eine Möglichkeit für Finanzdienstleister, sich vom Wettbewerb abzuheben. Unsere Untersuchungen zeigen, dass es für Online-Unternehmen zu den wichtigen Zielen gehört, Verbrauchern mehr Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Dies gilt auch, wenn nicht sogar noch mehr, für digitale Finanzdienstleister. Es wird schwierig sein, Verbraucher, die das Bargeld fürs Verwalten ihrer Finanzen vorziehen und darauf nicht verzichten wollen, für digitale Dienstleistungen im Bereich der Finanzprodukte zu interessieren. Diejenigen, die eine Bezahlung in bar an den Online-Kassen unterstützen, bleiben bestehen.

Wir wissen bereits, dass das Bargeld in der DACH-Region nach wie vor eine beliebte Form des Zahlungsverkehrs ist. Doch seine Attraktivität reicht noch immer über diese Länder hinaus. Während die Zahl der Verbraucher, die kein Bankkonto haben, weltweit rückläufig sein mag, steigt das Volumen des in Umlauf befindlichen Bargeldes aufgrund der Nachfrage weiter an. Selbst in Schweden, wo der Rückgang der Bargeldnutzung am dramatischsten ist, ist das Volumen des in Umlauf befindlichen Bargeldes jetzt zum ersten Mal seit 2007 gestiegen – ein klares Anzeichen dafür, dass es ein anhaltendes Interesse nach Transaktionen mit Bargeld gibt.

Ethische Aspekte der finanziellen Inklusion

Den finanziell ausgegrenzten Marktteilnehmern den Zugang zu billigen und umfangreichen Finanzdienstleistungen zu ermöglichen, bringt soziale Vorteile für die Gesellschaft. Die Vorteile gehen über die Verbesserung des Lebens der Menschen hinaus. Für Finanzdienstleister sollten auch die Auswirkungen auf die Einnahmen eine wichtige Überlegung sein.

Die finanzielle Inklusion ist seit einigen Jahren ein Schlüsselthema auf der Tagesordnung von Regierungen, Regulierungsbehörden und Finanzdienstleistern, sowohl aufgrund des gesellschaftlichen Nutzens als auch wegen der potenziellen Einnahmen, die eine größere Zahl von Verbrauchern einbringen würde. Die finanzielle Inklusion ist eine umfassendere Herausforderung als nur die, mehr Bürgern die Eröffnung eines Bankkontos zu ermöglichen. Sie bietet auch allen Bürgern den gleichen Zugang zu dem breiten Spektrum an Finanzprodukten, und zwar zu den gleichen Bedingungen und Kosten.

Dies gilt derzeit nicht für Konsumenten, die ausschließlich mit Bargeld agieren. Bei vielen Finanzdienstleistungen ist der Zugang eingeschränkt oder nur mit Zahlung deutlich höherer Gebühren möglich. Durch die Beseitigung dieses Ungleichgewichts im System würden die Finanzdienstleister nicht nur den potenziellen Markt für ihre Produkte erweitern, sondern auch einen greifbaren sozialen Nutzen für Menschen, Gemeinschaften und sogar ganze Regionen bereitstellen.

Online-Bargeldlösungen schließen die Lücke zwischen digitalen Finanzdienstleistungen und Bargeldnutzern

Es gibt eCash-Lösungen wie Paysafecash auf dem Markt, die den Bargeldverbrauchern den Zugang zu digitalen Finanzprodukten ermöglichen. So haben Verbraucher Online-Zugang zu einem Finanzprodukt, können eine Dienstleistung bestellen oder eine Zahlung vornehmen und dann mit einem Barcode eine von 150.000 Partnerfilialen aufsuchen, um die Transaktion problemlos mit Bargeld abzuschließen.

Für diejenigen, die eine Online-Zahlung nur mit Bargeld ausführen können oder wollen, überbrücken Produkte wie Paysafecash die Kluft zu digitalen Finanzdienstleistungen. In einer Finanzlandschaft, in der sowohl die Abhängigkeit von Bargeld als auch das Wachstum der digitalen Finanzdienstleistungen nachhaltige Trends sind, ist eCash die praktischste Lösung, um diesen Trends gerecht zu werden.